Grundsätze der Gestaltung // Seite 1

Angesichts der unüberschaubaren, überhandnehmenden, Warenflut, die den Konsumgütermarkt schier überschwemmt, sind verantwortungsvolle Gestaltung und hohe Qualitäts-
standards wichtiger denn je. Nur eine geistige Haltung, d.h. bewusstes Umgehen mit Design und Fertigung, lässt Qualitäts- und Premiumprodukte entstehen.

Funktion – Form – Emotion

YC Quadrat fühlt sich den historisch erwachsenen Grund-
sätzen des Bauhauses und der Ulmer-Schule verpflichtet, wobei der emotionale Aspekt bei der Gestaltung - im Gegen-
satz zur Tradition der genannten Stile - eine größere Bedeutung beigemessen wird.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte Peter Behrens nicht nur in der Architektur sondern auch in der Gestaltung von Industrieprodukten neue Standards und Leitbilder. Seine Arbeit ist gekennzeichnet durch die Reduzierung der Form auf das Wesentliche. Er verzichtet auf jegliche ornamentale und historisierende Elemente. Im Zentrum steht das Produkt an sich und der Gebrauch für den Menschen. Walter Gropius verfolgte im 1919 in Weimar gegründeten Bauhaus die Umsetzung der Vorstellung der Verbindung von Kunst und Industrie zum Zweck der Entwicklung einer kunstvollendeten

Alltagskultur. Das Bauhaus war maßgebende Instanz zur Entwicklung und Bewertung ästhetischer Qualitäten, die Kunst Quelle der Inspiration und zugleich verbindendes Element zwischen Leben und gestalteter Umwelt (Produkt und Architektur). Der Formenkanon des Bauhauses leitete sich in erster Linie aus der Kunst ab und verwendete hierzu die geometrischen Grundelemente Quadrat, Dreieck und Kreis.

Die 1955 in Ulm gegründete Hochschule für Gestaltung (HfG) negierte den Alleinanspruch der freien Kunst auf die Gestalt-ung. Für sie stand sowohl der Gestalter als auch der Ingenieur gleichberechtigt nebeneinander. Beiden gehen ent-
sprechend ihren Fertigkeiten unter verschiedenen Aspekten an ein und dieselbe Aufgabenstellung heran: Der Gestalter verfügt über das notwendige Wissen zur zweckmäßigen Gestaltung der ästhetischen und funktionalen Qualitäten, der Ingenieur über das notwendige Wissen der material- und fertigungstechnischen Qualitäten.

Die Form ergibt sich daher als stimmige Einheit aus Ästhetik, Technik, Funktion und Gebrauch.

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